Phasenübergänge vol 1
2021 | Tanzstück
Scharounplatz / Kunstraum Scharaun
Joint Adventures – Stepping out, Maasa
Phasenübergänge
ist eine Choreografie aus gesetzten Strukturen und Formen, die komplexen Regeln folgen und sich dadurch modifizieren. Die Formen verändern ihren Zustand durch Phasenübergänge und in verschiedenen Bezugssystemen.
Wir sind in dreidimensionale Felder eingebundene Wellen/ Linien/ Punkte. Wir bewegen uns in Bezug zu Materie/ Masse/ Molekülen/ Elementarteilchen; Schall/ Geräusch/ – Licht/ Energie; Zustand fortschreitender Entropie/ Zeit. Wir lenken unsere Aufmerksamkeit auf die Wechselwirkung von allem.
So entstehen an unterschiedlichen Orten im öffentlichen Raum neue Kompositionen und die Orte verändern sich in der Wahrnehmung für diejenigen, die es gesehen haben, dadurch, daß dort etwas stattfand. Die unsichtbaren Bewegungsabdrücke bleiben bestehen, wie unsere DNA auch noch an Orten nachweisbar ist, auch wenn wir nicht mehr da sind.
1
Durch einen Phasenübergang entsteht ein Symmetriebruch. Wir sagen, daß Zeit und Materie entsteht. Materie macht nur einen kleinen Teil unseres sichtbaren Universums aus und Materie ist zu 99,8% Bindungsenergie. Mit Materie beschäftigen wir Menschen uns meistens. Das Meiste ist aber Nichts und das Nichts ist nicht nichts, sondern Vakuum.
2
Wenn wir Wasser sehr vorsichtig abkühlen, ohne es zu stören, dann kann es bei – 17° Celsius noch flüssig bleiben. Die geringste Erschütterung läßt es schlagartig durchfrieren und das ist ein abrupter Phasenübergang bei Wasser. So ein abrupter Phasenübergang fand zum Beispiel auch beim Abkühlen unseres frühen Universums statt. Etwas befindet sich im Zustand der geringsten Energie und dann gibt es einen Zustand noch geringerer Energie, in den es hineinrutscht.
3
Die Bezeichnung Teilchen in der Physik meint auch Welle. Ein Teilchen kann verstanden werden als eine Welle in einem Feld.
Ob wir etwas als Teilchen (Welle) sehen können, hängt von unserem Bezugssystem ab.
4
Wir können momentan nicht weiter als die Lichtgeschwindigkeit sehen, also nicht über den Ereignishorizont schauen. Wenn hinter dem Ereignishorizont ein Teilchen ist – und vor dem Ereignishorizont das dazugehörige Antiteilchen, dann denken wir, daß kein Teilchen da ist. Es ist aber ein Teilchen da. Wir können es nur nicht sehen.